sitzen, warten
warten, um zu meiden
meiden, dass die Zeit verweht
fürchten, dass die Sonne aufgeht
sitzen, nichts tun
von der Pause ausruh’n
wie auch
vom Leben
lass mich.
Der Lärm, der mich umgibt Frisst sich seinen Weg durch mein Herz
Schreit und weint Hält mich fest in seiner Faust Lässt mich nicht atmen Gibt mich nicht frei
Ich will nur frischen Wind in meiner Lunge Stattdessen flutet mich Nikotin
Ich will nur Klarheit in meinem Kopf Stattdessen raubt Ethanol mir alle Sinne
Lass mich atmen, gib mich frei Doch ich hör nur Lärm Lärm in meinem Herz
Energie

Die Energie in meiner Brust Die ist nicht ganz normal Die wütet da so innen drin Mal ist sie still, mal bricht sie aus
Dann kommt ein Schrei Nicht kontrolliert Zwei Tränen fließen da herab Die bahnen sich den Weg
Den Weg in meine Seele Den findest du bestimmt Keine Wand ist da als Hindernis Aus Rosen läufst du dort
Schau, dort schießt Blitz und dort dröhnt Donner Und Regen fällt in mir Die Tränen sind nun längst versiegt Die Energie ist leer
Schlaf füllt mich auf, das leere Ding Die Hülle liegt nur rum Doch warte nicht zu lang auf mich Du stirbst noch Doch nur von meiner Hand.
Himmelsliebe
weich purzelnd falle ich In die Wolken Rollend funkelnd Regentropfen Dein Gesicht Sonnig weich dort oben Scheints So einfach weite Helligkeit
warm
Du bist warm So warm Du bist warm So warm Warm So warm Aber kalt So kalt Eiskalt Kalt Ist dein Herz
Silbertablett
Wenn du redest, bin ich leise,
deine Worte machen stumm.
Lassen mein Wissen schnell verblassen,
machen mich so schrecklich dumm.
Servierst Gedanken wie auf Silber,
Doch drauf gekommen wär ich nie.
Will dich finden, will dich fassen,
Doch du bist weg, so irgendwie.

Vorhang aus Zuckerwatte
In meinem Kopf ist es leer und dunkel.
Mein Gehirn wohnt in einem Bretterverschlag.
Immer mehr Erinnerungen rieseln durch Spalten meines Verstands.
Sie überschütten mich mit Zweifeln und bedecken mich bald mit einem Gedankenteppich.
Verunsichtert suche ich nach einem Ausweg aus mir selbst.
Hämmere gegen knöcherne Wände aus Glauben.
Stoße mich am harten Boden der Überzeugungen.
Frage mich, wer ich bin und wohin ich gehöre.
Erkenne meine Fehler und Schwächen, nichts anderes.
Und je mehr ich nachdenke, desto mehr verschwindet die Realität hinter einem Vorhang aus Zuckerwatte
Das Spiel namens Krieg
„Krieg“ hieß das Spiel was wir früher spielten,
lachend während wir mit Stöcken auf den Körper des anderen zielten.
Spannend fanden wir die Erzählungen über den Krieg,
über Freundschaft, Liebe und natürlich Sieg.
Witzig fanden wir es mit unseren hölzernen Panzern zu spielen,
während die winzigen Soldaten mal zu mal fielen.
Langweilig fanden wir das Leben im Frieden,
kämpfen wollten wir und die Feinde besiegen.
Als unser Wunsch nach Jahren in Erfüllung ging,
hielte man uns allen Waffen hin.
Es entsprach nicht meinen Vorstellung, verdammt!
Es starben viele Freunde und viel mehr insgesamt!
Todesangst durchflutete meinen ganzen Körper,
die Todesschreie waren gut hörbar.
Die Schüsse hörten einfach nicht auf,
während ich schweratmend durch das Schlachtfeld lauf.
Auf einmal kam ich zum plötzlichen Halt,
doch nicht aus freiem Willen, sondern durch pure Gewalt.
Meinen Körper durchströmte ein stechender Schmerz,
die Kugel traf mich mitten ins Herz.
Eine Blutblume verteilte sich auf meiner Uniform ziemlich schnell,
plötzlich schien alles um mich herum so unglaublich grell.
Weinen, tat ich als ich auf den Boden fiel,
niemand interessierte es das ich nicht sterben will.
Mehrere Jahre vergingen nach diesem Geschehen,
begangen hatte ich so viele Vergehen.
Leben hatte ich massenweise genommen
und rein gar nichts damit gewonnen.
Nun spielten Kinder auf dem Feld unter dem wir lagen,
Kreuze wurden reihenweise in die Erde geschlagen.
Die Kinder spielten unbesorgt,
für ihr Glück hatten ihre Eltern gesorgt.
„Krieg“, hieß das Spiel welches sie spielten,
während sie mit Stöcken auf den Körper des anderen zielten.
Wieso können sie nichts anderes spielen?!
Warum nicht mal ein Spiel namens „Frieden“!?
Zu langweilig, wäre ihnen das.
Denn gegen den Krieg verspürten sie keinen Hass.
Sie kannten ihn nicht, diesen grausamen Krieg,
sie spielten es falsch, denn in Wahrheit gab es keinen Sieg.
Malersmann
Mit großen Augen schau ich Ihn an
Meinen lieben Malersmann
Mit seinem Hemd von Farben bedeckt
Und dem Pinsel zum Gemälde gestreckt
Erklärt er mir was hinter der Kunst wirklich steckt
„Es kommt nicht drauf an wie man beginnt,
sondern welchen Lauf es beim Malen nimmt“
So greift er nach meiner Hand
Und zusammen pinseln wir auf die Leinwand
Während die Zeit so vergeht
Und ein wunderschönes Kunstwerk entsteht
Bewundere ich meinen lieben Malersmann
Der mich jedes Mal doch so verzaubern kann

tanz
tip tap
tappe mich durchs leben
in springenden tönen
tippe auf liebe
hoffe darauf
tappe mich ans licht
werde leicht und
fließend wie ein wasserfall
wie regentropfen
wie fliegende herbstblätter
und umherirrende sommervögel
will mich finden und verlieren
tappe mich voran
und wieder zurück
tanzend und frei