Alte Schule

Wenn sich der Tag dem Ende neigt,

im Tintenfass die Feder schweigt,

bluten Ideen aus den Händen,

verkrustete Finger, die Zahlen verschwenden.

Leere Worte verlassen den Kopf,

der zusammengezurrt im schweren Zopf.

Gedanken schon lange zu Tode geprügelt,

Fragen werden durch Strafen gezügelt.

Jede Idee, die frei entflog,

der Stock mit festem Schlag verbot.

Doch Wunden verheilen und Angst vergeht

Und Freiheit erblüht, wenn der Mut aufersteht.

Flügge

Von des Windes starken Schwingen

Wird getragen jenes Blatt

Seine Freunde noch am Baume

Winken ihm von dort herab

Ungebremster Fall beschleunigt

Seinen Weg zum Boden hin

Schon trifft es auf tote Freunde

Fragt sie welkend nach dem Sinn

Und in frisch ergrünter Höhe

Schlüpfen Knospen aus dem Tau

Nichts ahnend von dem Lebensende

Stellen sie sich dem Wind zur Schau

„Klassentreffen“ am 30. Mai

Eine herzliche Einladung ins Altstadttheater

Ja, unser Poesieteam gibt’s ziemlich genau seit fünf Jahren. Damals ist auch unser Name entstanden. Es war die Zeit des ersten Lockdowns und das Bedürfnis zu schreiben war groß.


Seitdem haben wir – nach dem ersten kleinen Büchlein bereits im Jahr davor – acht Gedichtbände veröffentlicht und hatten über 30 Bühnenauftritte. Das muss natürlich gefeiert werden.

So kommen die ersten Generationen des Poesieteams am Freitag, den 30. Mai, zu unserem „Klassentreffen“ ins Ingolstädter Altstadttheater (Beginn: 19 Uhr). Wir möchten zu dieser ganz besonderen Veranstaltung herzlich einladen, wir alle freuen uns sehr darauf. Und wie toll das Altstadttheater als Location ist, durften wir ja zuletzt bei den „Love Birds“ erleben. Schön, dass wir gleich wieder kommen dürfen.

Den schönen Flyer hat Clara Artz gestaltet, vielen Dank dafür.

Es lebe die Poesie!

Wenn die Liebesvögel fliegen

Olivia und Sophia bei der Moderation

Foto: M

„Love Birds“ – diesen schönen Namen hatten wir, passend zum Valentinstag, unserem Auftritt am Freitag, den 14. Februar, gegeben. Dabei wurden wir im Ingolstädter Altstadttheater vor vollem Haus lautstark gefeiert. Im Mittelpunkt stand natürlich die Liebe in all ihren Arten, Schattierungen, Tönen und Farben. Im Geist der wohl wichtigsten Sache hier auf Erden ging eine Geldspende an eine Familie in Kuba, der Kontakt stammt von einer Lehrerin unserer Schule.

Für die musikalische Gestaltung waren diesmal gleich drei Acts zuständig: Neben den Eternities, die uns wieder mal verzauberten, hatten die beiden Sängerinnen Temere und Lina starke Gast-Auftritte. Lina ist eine ehemalige Katherl-Schülerin. Für einen weiteren Höhepunkt sorgte Aanya mit einem indischen Bollywood-Tanz. Die Ingolstädter Künstlerin Martina Stürzl-Koch bereicherte die Lesung mit ihren ausdrucksstarken Bildern in Blautönen, in die sie mit dem Cyanotypie-Verfahren Verse aus Gedichten des Poesieteams integriert hatte. Moderiert wurde die Veranstaltung von Olivia und Sophia Lorenz, die mit Charme, Witz und großer Bühnenpräsenz souverän durch den Abend führten.

Mein Gehirn, Schule und Ich

Es ist 7 Uhr morgens

Mein Wecker klingelt

Ich stehe auf (immernoch von Müdigkeit umzingelt)

Und mache mich bereit

Während mein Gehirn mir alle möglichen Beleidigungen zuschreit.

„Können wir nicht Zuhause bleiben?“

Und alle Hefteinträge nachher abschreiben?

Nein danke.

Da gehe ich doch lieber in diesem Atombunker in dem ich mich mit Matheaufgaben zanke.

„Ach komm schon bitte“, fleht mein Kopf.

„Nein!“, antworte ich und binde mir einen Zopf.

„Du bist fies!“

„Ach komm, Schule ist nicht soo mies“

Ich spüre wie meine innere Stimme die Augenbraue hochzieht

Und merke wie mir die Zeit davonflieht.

Und so, schwinge ich meine Tasche auf meinen Rücken und fange an zu rennen,

Während meine Beine immernoch pennen.

„Du musst früher aufstehen“, meldet sich mein Gehirn.

„Sonst wirst du immer gegen Zeit verlieren“

„Du sei mal leise, du jammerst schon, wenn ich um 7 Uhr aufstehe!“

„Halte lieber deine Klappe, bevor ich uns auf den Weg nach Hause drehe!“

Antworten meine Gedanken.

Keine Sorge lieber Leser, es ist normal, dass wir uns so zanken.

Es klingelt zur ersten Stunde.

Der PuG Lehrer schaut freudig in die Runde.

Mal wieder ist was Interessantes geschehen

Und die Zeit wird zwischen Fragen, Antworten, Exkursen und heiklen Debatten vergehen.

Haben wir Unterricht gemacht? Nein.

Aber zwischen Schülern juckt es meistens eh kein Schwein.

Erste Stunde überlebt

,Mein Kopf, der immernoch im Land der Träume schwebt.

Zweite Stunde fängt an,

Ich verzweifle, weil ich mein Gehirn nicht wecken kann

Und so drücke ich mich vors Antworten so gut es geht,

Tue so als wäre ich eine, die Latein versteht,

Obwohl ich immernoch nicht zwischen PC und Abl.abs unterscheiden kann.

Ich hoffe der Lehrer merkt es mir nicht an.

Jetzt ist erstmal Pause.

Ruhe und Erholung…

„Ich verdiene eine Belohnung!“

Und wofür denn liebes Gehirn?

„Excuse me!? Ohne mich würdest du nichtmal funktionieren!

Das ist Grund genug um eine Belohnung zu erhalten!“

„Gehirn, kannst du dich nicht einfach normal verhalten?“

Melde ich mich zu Wort.

„Olivia bist du noch vor Ort?“ Fragen mich meine Klassenkammeraden.

Shit.

„Ehm, ja klar! Ich wiederhole gerade Englisch Vokabeln“

Puh. Glück gehabt.

„If he had asked you even one word you would have been fucked“

Shut up brain.

Mein Gehirn will etwas antworten, aber mei.

Pause vorbei.

„Ich will nicht mehr“, jammert mein Kopf.

„Es ist so heiß hier ich fühle mich wie in einen Suppentopf!

Ich arbeite eindeutig zu viel

„Nicht schon wieder dieses Spiel.

„Ich verdiene eine Gehaltserhöhung!“, verlangt mein Gehirn.

„Ich schufte den ganzen Tag, ohne mich würdest du deinen guten Schnitt verlieren.

Und was machst du?

Diese Frage beantworte ich dir im Nu:

Nichts.

Du machst absolut gar nichts.

Ich muss immer alles alleine machen!

Es gibt nichts zu lachen!“

Jetzt halt mal deine Klappe,

Wir haben Mathe.

Nichtmal 5 Minuten Unterricht

Ehe eine Stimme meine innere Ruhe zerbricht.

„Was ist das? Hilfe!!! Ich verstehe das nicht!“

Gehirn, wenn du mich nicht andauernd unterbrichst

Könnte ich den Lehrer verstehen

Und kapieren wie solche Aufgaben gehen.

„Ich streike. Das geht mir zu weit.

Es gibt kein schlimmeres Thema als Pythagoras weit und breit.

Ich gehe pennen“ gibt es mir noch bescheid.

Naja, ich bin die Ruhe nicht Leid.

Ich kann mich jetzt konzentrieren,

Auf Schule fokussieren

Und meine Ruhe genießen

Anstatt mich immer in Diskussionen mit meinem Kopf verschließen.

Letzte 5 Minuten, dann ist Schule aus.

„Endlich können wir aus diesem Gefängnis raus!“,

Einmal, stimme ich dir zu Gehirn.

„Excuse me?! Ich will keine Sekunde länger in dieser Hölle verlieren“

„Ja, ja“, sage ich augenrollend.

Während mein Gehirn in der Ecke sitzt schmollend.

„Und…… Freiheit!

Wir wurden endlich befreit!

Jetzt ab nach Hause,

Ich brauche dringend eine Pause.

Ach wie ich Freitage mag!“…

Es ist gerade mal Montag.

Und so laufe ich nach Hause

Helfe einer Frau, die ihren Ohrring am Boden sucht,

Während mein Gehirn mich auf allen möglichen Sprachen verflucht.

Ich und du und du und ich

Dezember.

It was you and me, remember?

Ich und du

Und du und ich

Mehr gab es nicht.

Nur wir, die entlang den menschengefüllten Straßen spazieren

und uns in endlosen Konversationen verlieren.

Aber Zeiten ändern sich.

Wie ein Sturm, der sich hinter den Rücken von Seemännern schlich.

Die Zeit hat uns überrollt,

Aber keiner hätte es so gewollt.

Und so wurde aus „wir“

Aus ich und du und du und ich

Nur noch „Ich“.

Alleine in einer Welt voller Schnee, während ich einen kitschigen Film seh

In dem ich und du

Und du und ich weiterleben

Und zwischen Weihnachtssongs davonschweben.

Wir wünschen frohe Weihnachten und nur das Beste für das neue Jahr! 🙂

Und gleich mal unsere nächsten Termine:

  • Samstag, 1. Februar: Lesung bei der Finissage einer Ausstellung von Martina Stürzl-Koch zum Thema „Blau“ (17 Uhr; Café himmelblau, Ingolstadt)
  • Freitag, 14. Februar: Auftritt des Poesieteams mit Lyrik, Tanz und Musik, erneut zusammen mit Martina Stürzl-Koch (19 Uhr; Altstadttheater Ingolstadt)

The Tears You Drew

You made me cry, a torrent untamed,
A flood of sorrow, with you to be blamed.
Each drop a shard, cutting my soul,
A wound so deep, it swallowed me whole.

But tears can dry, though scars remain,
And where there’s hurt, there follows disdain.
From the ashes of anguish, a fire is born,
A phoenix of fury, sharp and forlorn.

You played with my heart, now brace for the cost,
For the wrath you’ve unleashed won’t easily be lost.
Hope your shadows are deep, your refuge secure,
For my tempest is coming, relentless and pure.

The hands that once reached to comfort your fall
Now clench into fists, answering the call.
I gave you my love; you answered with pain—
Now you’ll face the storm of what you’ve profaned.

Tread lightly, my dear, for the road ahead,
Holds no shelter, no solace, no thread.
You made me cry, now take your last breath,
And pray you don’t wake the wrath I’ve kept.

Mirror Me

I hate my mirror me

Because it is so mean.

It tells me how to live

Even I don´t agree.

I hate my mirror me

I thought that I would do

But in reality

It helped me to come through.

I need my mirror me

It´s the only one that´s here

When it´s to dark and I can´t see

 It makes my view get clear.

I want my mirror me

as one that makes life clearer

But as inverted enemy

I´ll better break the mirror.

Differenzierbarkeit

Ich wünschte, ich hätte Gefallen gefunden
an der Schule.
Ich wünschte, ich hätte weniger Zeit geschundenen
in der Schule.
Ich wünschte, ich hätte früher gelernt zu differenzieren.
Durch die Schule
meine Freude, Spaß und Leichtigkeit nicht zu verlieren.
Zu differenzieren von Anfang an wäre essentiell gewesen,
letztendlich habe ich den Ausdruck nur im Matheunterricht gelesen.
Nun weiß ich, dass der Ausdruck differenzieren differenzierbar ist
und man sein mögliches Potenzial im Alltag misst.
Ich wünsche, dass ich lernen werde
aus der Schule,
dass nichts einmalig ist auf dieser Erde.
Die Schule
sollte mir lehren,
keine Zweiteiligkeit in mir zu begehren.
In der Schule
gibt es Druck und Freude zugleich.
Schule sagt,
sie zu einen ist nicht leicht,
doch ich strebe eine Nostalgie an,
weil ich nun zwischen Wunsch und Wirklichkeit differenzieren kann.
Wegen der Schule.