Die Erde dreht sich
Und ich
Ich dreh mich mit
Dreh mich immer weiter
Bis hin zu meinem Glück
Doch kurz bevor die Sonne
Am Horizont erscheint
Dreht sich die Erde rückwärts
Und ich
Steh wieder in der Dunkelheit
Boom
Das hier. Das war seine letzte Chance. Das habe ich bereits die letzten Male gesagt, ich weiß. Aber diesmal meinte ich es auch so.
Das alte Gewerbegebiet, indem wir uns kennen lernten. Unser erstes Date. Unser erster Kuss, das alles war hier. Jetzt wollte er mich ausgerechnet hier wieder treffen.
Zwei Monate waren wir getrennt. Dauernd bekam ich Nachrichten von ihm. Briefe. Anrufe. Nun habe ich eingewilligt. Nun war ich da. Er fehlte.
Ich schaute auf mein Handy, es war 10 vor 19 Uhr. Unser Treffen ist um Punkt. Natürlich bin ich zu früh.
Ich sah mich um, und erinnerte mich an unsere letzte Begegnung. Genau da, wo ich jetzt stehe. Genau da, haben wir uns gestritten. Mir waren seine ständigen Kontrollen zu viel. Ich sagte es ihm. Wollte Freiraum. Er wurde wütend und schlug mich. Zum ersten Mal schlug er zu. Ich habe ihn wortlos angesehen und bin gegangen. Weg. Weg aus der Stadt. Fort.
In Gedanken schwelgend bemerkte ich nicht, dass er bereits vor mir stand. Er wirkte reifer, klüger, entschlossener. Gefühlt ein paar Kilometer stellte er sich von mir entfernt hin. Dabei waren es nur ein paar Schritte. Er sah mich an, sagte nichts.
Ich wollte etwas sagen, da blicke er mich gefasst an und zog etwas silbernes aus seiner Jackentasche. Richtete es auf mich und sagte: „Bis das der Tod uns scheidet.“
Ein Schuss. Er durchzog mein rechtes Bein. Ich fiel auf meine Knie. Blieb aufrecht. Ein Schmerz erfasste mich. Er breitete sich aus. Blieb bei meinem Herzen stehen. Eine Träne kullerte meine Wange runter. Ich sah ihn mit traurigem Blick an. Ich wusste nun, es war zu spät. Ich sah es in seinem entschlossenen Ausdruck.
Der zweite Schuss. Diesmal in meinen linken Arm. Ich bewegte mich kaum. Er wollte mein Herz treffen. Das war mir bewusst. Mich dort treffen, wo der Schmerz bereits am stärksten war. Ich wollte seinen Namen sagen, doch ich konnte nicht. Stattdessen weinte ich noch mehr und senkte meinen Blick.
Der dritte Schuss. Der letzte Schuss. Er traf meinen Kopf. Ich spürte nichts, fiel um.
Nun war der Schmerz vorbei. Nun ist alles vorbei. Der Tod, so dunkel und trist. Aber trotzdem eine Befreiung. Er nimmt die Last von dir und doch verbindet man die Last damit. Mein Leid ist vorbei, das Leid meiner Familie fängt jetzt erst an. Er nahm mein Leben und doch empfinde ich Verlangen nach ihm. „Bis dass der Tod uns scheidet“, waren seine letzten Worte. Das letzte was ich jemals hören werde.
Bis gleich.
Das war einer meiner ersten Texte. Geschrieben März 2018
weine nicht
weine nicht
wenn es regnet
und der himmel so grau
weine nicht
wenn du ziehen musst
davon ins ferne blau
du, weine nicht
wenn es herbst wird
und der wind weht so rau
aber weine, aber klage
wenn die herzen versteinert
und so kalt und so lau
blue fire
Thoughts flooding your head And asking questions you’ll never be able to answer Listening to mythical music And thinking of all the people fighting right now Suffering, feels, people Down like a weak flower That needs water again And somehow everything I think is not good enough Why, I ask, turning in circles A blue dress of silk, flying The sun, shining On my head It’s warm Where is the world? Is it okay? I shut myself out of it, in this glass house, on this lawn And when I open the door, comets come falling down the sky, Letting everything burn, High flames, devouring everything I’ve known My hand touches the burnt trees It’s goodbye
Heuchlerische Gesichter
Heuchlerische Gesichter Sie starren dich an Lächeln Mit den spitzen Klauen an ihren Händen, mit denen sie sich schon selbst die Haut aufreissen ,Liebe’ keuchen sie Die leeren Herzen fressen die Luft ihrer Lunge und jeder Atem ist nur ein Husten, jedes Wort nur ein Hauchen In ihren Adern fließt kein Blut Nur Leere, die ihren Körper zusammenzieht ,Du sollst mich LIEBEN’ fauchen sie Ich stolpere zurück Scharfe Klingen streichen meinen Rücken Blut rinnt herab Verletzt haben sie mich schon Mit ihrer Wut Ihrem Neid Meine Gleichgültigkeit und ihr Röcheln nach Aufmerksamkeit, hohler Akzeptanz und Anerkennung Blind, zu sehen was die wahre Schönheit birgt Nicht falsche Liebe Falsches Interesse Nicht Besitz Nicht Verlangen Keine Lügen und Zwänge Hass lodert auf Hass auf die leeren Hüllen die mich mit ihrer aufgebrauchten Existenz in den endlosen Sog der Vernichtung treiben Stehlen meine Energie Stehlen meinen Willen Stehlen mein Lebensgefühl, versteckt, tief vergraben in einem Tresor, fest verschlossen Ich kralle mich daran fest Krampfhafter Griff an dem was mir am kostbarsten ist Tränen strömen über meine Wangen Mein Herz Selbstsüchtig reissen sie es mir davon Hinfort! Hinfort mein Herz Hinfort mein Gefühl ... Ich sacke zusammen Ein kleiner Haufen Ein weiterer Haufen ohne Seele Ohne Blick für das Gefühl Ohne Gefühl für Leben Ohne Leben Ohne Herz Währenddessen springen sie auf meinem Innersten herum Teuflisch lachend Schadenfroh - Erfüllt vom absurden Sieg über mich Meine Schwäche Mein Lockerer Griff Aber jetzt nur noch schlapp So kauere ich hier. Ohne Herz; Eine weitere Hülle Ohne Liebe.