Keine Worte

Ich liege hier im Licht
Meines Handys im Bett
Die Finger schon schwebend
Über der Tastatur
Doch Worte kommen nicht

Dabei waren noch nie
So viele Gedanken in meinem Kopf
Die einen Platz suchen
Aber ich weiß nicht
Wie

Also sitze ich nur hier
Und starre auf mein Handy
Versuche den Gedanken
Eine Form zu geben
Doch habe keine Worte dafür

Definition eines Gedichts

Was ist ein Gedicht?
Vers hinter Vers
eine Zeile nach der Nächsten
Wörter die im Kopf herumwirbeln
alles verknoten
ein roter Faden, der alles miteinander verstrickt
ein Mittel zur Kommunikation
mit sich selbst
ein Frühjahrsputz für die dunkle Ecke in meinem Hirn
ein Gefühl hier, ein Gefühl da
fang sie ein und verwandle sie
in Worte, Sätze, Ausdrücke
in Farbkleckse und schmier sie auf ne Leinwand
so wies mir grade lieb ist
ein Hilferuf, ein Angstschrei
ein Feuerwerk, ein Funkensprühen
schwarz auf weiß
und doch so knallbunt
wunderschön wie mein Gedanke
den ich gar nicht zu Ende denken konnte
weil ich in Ideen versinke
ein Ventil für alles was zu viel ist
und alles was noch kommt
schreibs schnell auf sonst vergisst dus noch
rauf aufs Papier
schön verpackt mit Schleife obendrauf
und fertig
Gedanken übers Schreiben, Text entstanden August 2020

Zeilen

Ich stehe immer wieder staunend vor deinen Zeilen
verliere mich immer wieder in deinen Worten
Woher nimmst du nur diese unbändige Kraft, deine Gefühle auf Papier zu bannen?

Jedes Wort von dir hat seine eigene Melodie
deine Sätze singen sie mir vor
ich summe leise mit, in meinem Kopf
tobt ein Sturm von Tönen

Ich sitze vor einem Scherbenhaufen von unausgesprochenen Geschichten
schneide mich an verdrängten Erinnerungen
bunt spiegelt sich die Zeit in jedem einzelnen verlorenen Gedanken

Ich würd dir so gern all die Worte zurückgeben
die salzige Spur auf meiner Wange und
das breite Lächeln von Ohr zu Ohr
all diese Emotionen, die deine Worte brauchen, um das Licht der Welt zu erblicken.

du bringst sie heraus in aller Schönheit
selbst die kleinen Falten auf meiner Stirn
wenn ich über die Tinte auf deinen Fingern nachdenke
mich frage, wie du es schaffst,
dass ich immer wieder staunend vor deinen Zeilen stehe