late-night-thoughts

it’s late.
i guess i should go to bed.
i need to get sleep.
i think?
…
why did i need sleep again?
i can’t seem to remember.
maybe that’s why i needed sleep.
so that i could grasp reality again.
it’s so beautiful in here though.
in my mind.
thoughts of you lingering around.
it doesn’t feel like i’m awake.
…
i can feel you.
your presence is still in the air although you were never here.
i’m in my room - i think?
it feels so unfamiliar.
you feel familiar though.
and your presence.
i see the outlines of your face.
floating in midair.
you’re like a ghost.
you’re beautiful.
familiar.
you’re here.
living in my head rent-free.
…
especially at times like this.
i could call it early in the morning instead of late at night to make me feel better?
i have to get some sleep.
but i don’t want to lose you.
your face.
your form.
your presence in my heart.
…
i need to wake up tomorrow.
why?
you’re here now.
tomorrow i’m alone again.
i don’t want to be.
i should go to sleep.
but you’re the best hallucination i ever night-dreamed.
maybe i can stay awake a little longer.
just five more minutes.
please?

Nächtliche Überlegerei über den Sinn des Lebens

 Schwebend im Bett
 Kehre ich den Blick nach innen
 Irrend wirrend verwirrt
 Suche ich nach etwas
 Das ich wahrscheinlich nicht mal finden will
 Denke über Fragen nach deren Antworten es nicht gibt
 
 Ich muss mir selbst erklären wie das Leben funktioniert
 Selber erfahren wer ich bin
 Andere Leuten bei sowas nach Auskunft zu fragen
 Macht keinen Sinn.
 Macht nur durcheinander und blockiert
 
 Irgendwann vielleicht wissen wer ich bin
 Das wär vielleicht ein Sinn
 Im Leben
 Aber kann es so etwas überhaupt geben?
 
 Währenddessen schreibe ich vor mich hin
 Über den eventuell nicht existierenden Sinn
 Und schwelge und schwebe und sinke in Gedanken dahin
 Vielleicht nicht mehr so sehr
 Auf der Suche nach dem Sinn
 
 Viele wichtige Menschen trennten ihre Meinungen 
 Konnte sich nicht einigen
 Aber ich find die Freiheit klingt gut
 Trotz dem widersprüchlichen Konzept
 Klingt das Freisein für mich sehr nett
 
 Und ich hoffe dass ich eines Tages irgendwo stehe
 Und aufs Meer blicke
 Und nicht an meinen schweren Gedanken ersticke
 Und mir denke ich habs alleine bis hier her geschafft
 Und es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht 

Berlin um viertel vor 4

 Berlin, viertel vor vier
 Ich steh am Fenster und träume von dir
 Vögel kreischen über metallenen Dächern
 Selbst ihre Stimmen klingen schon blechern
 
 Am Horizont wird es langsam hell
 Ein Blick in die blauen Wolken und ich wundere mich
 Die Farben des Sonnenuntergangs vergaß ich schnell
 Denn zwischen die Bauten drang kaum Licht
 
 Meine Finger schmecken nach Chipsfett 
 und verlorenen Kartenpartien
 Der Geschmack einer Nacht die doch 
 vor kurzem noch so nahe schien
 
 Von Alkohol an der Spree
 Wir waren verlorene Piraten auf hoher See
 Ertranken fast
 Im Lichtermeer der rauschenden Stadt
 Dennoch sah ich mich daran nie satt
 
 Ich steh in Berlin, am Fenster, hoch oben
 Denke an die anderen komischen Vögel,
 Die verweilen, hier droben
 In den erleuchteten Fenstern -
 
 Und zwischen den endlosen Lichtern
 Seh ich wie die Sonne durch die Wolken sticht.
 
 Selbst zwischen den Millionen Gesichtern
 Vergaß ich deines nicht 

Roter Taft

 
 Fliegender Schmetterling
 aus rotem Taft
 Sitzt auf meiner Schulter und gafft
 Auf roten Lippen und die Kippen
 die qualmend für die Ästhetik auf dem Balkon sterben
 Alleine Küsse ich die Nacht
 Wie eine Statue die in der Dunkelheit über ein Museum wacht
 So sitzt dort der Schmetterling aus rotem Taft
 Beugt sich zu meinen Lippen
 Er lacht 

Schneemond

Im frischen Schnee zeichnen sich die Fußspuren ab, die einzigen sichtbaren, die Kanten des Abdrucks schimmern orange im Licht der Straßenlaternen. Deine Lippen fühlen sich  auf meinen wie eisige Schneewolken an, während weiter Schneeflocken aus dem nachtschwarzen Himmel auf dein Haar nieder rieseln. Vielleicht ist der Himmel auch grau oder blau wie der Schnee, vielleicht muss man den Schein der Stadtlichter ignorieren um die Sterne zu sehen, aber ich fühle mich mit dir in eine dunkle Decke gehüllt, kuschelig kalt, und sie schirmt uns von den anderen Menschen der Welt ab. Ich höre meine eigene Stimme leise wispern und verstehe keines meiner Worte, ich verstehe nicht den Glanz in deinen Augen und den Mond der aus einem Loch in der Wolkendecke zu uns hinunter scheint. Ich verstehe nicht was du sagst, in meinen Ohren dröhnt jede fallende Schneeflocke zu laut, spüre wie meine eiskalten Finger fast unter deiner Berührung brechen, deine warmen Augen Bände sprechen.

Ich weiß nicht ob wir den Flocken entgegen schweben oder warum der Himmel so nah scheint, ich mich fast am Mond verbrenne und dort oben schon die Krater und Narben sehe und versuche dich zu spüren doch du bist nur wie ein Hauch aus Nebel der beim schwenk meiner Hand auseinander stäubt und nichts als dunkle Leere hinterlässt.

sternenklar

Keine Ahnung wo ich bin
Wann ich bin
Wie ich bin
Ich stehe in irgendeiner Einfahrt
und schaue einfach
schaue rauf
zum Himmel
Fasziniert stehe ich da
und beobachte was dort geschieht
Unendlichkeit von wunderschöner Dunkelheit
die mich hinaufruft
zu den abermillionen von Sternen
die von hier ganz klein und zart aussehen
Ich stehe einfach und schaue
keine Ahnung wie lang
Zeit und Raum scheinen ihre Bedeutung zu verlieren
Ich bin der einzige Mensch auf der Welt
nur ich und der Himmel
nur ich und die unendliche Nacht
Entstanden an einem Poesietreff, Juli 2020