weich purzelnd falle ich In die Wolken Rollend funkelnd Regentropfen Dein Gesicht Sonnig weich dort oben Scheints So einfach weite Helligkeit

17 Jahre alt, 12.-Klässlerin des Katharinengymnasiums Ingolstadt.
Ich experimentiere gerne mit Geschichten und Reimen. Poesie ist für mich Text, Musik des Kopfes, Gefühle und Gedanken, eintauchen in fremde Welten.
Braun-gelbe Blätter
Rutschige Blätter liegen auf dem Boden. Sie sehen harmlos aus, wie sie da liegen, und in ihren neuen Farben strahlen. Fast schon sagen sie: „Schau, schau wie schön ich bin! Ich bin nicht mehr grün, wie alle anderen, ich bin jetzt gefärbt in meinem ganz eigenen Gelbton.“
Aber sie liegen dort auf dem Boden, weil der Baum sie nicht mehr halten kann, weil sie ihm zu viele sind, weil er Energie sparen muss, weil es kalt wird, weil es eisig wird, weil es Winter wird. Blumen wird es nicht mehr geben und auch das im Boden verwurzelte grüne Gras wird dann eingehüllt sein vom Raureif, sich nicht bewegen können, eingesperrt im Eis. Aber es doch wird da sein und den Weg mit seinem eisig schimmernden Grün säumen.
lila Licht
Dein nebliger Blick- Durch das lila Licht der Liebe- Durch den Seidenvorhang, der vor deinen Augen hängt. Und du sieht mich an. Kommst ganz nah ran. Aber mein Blick ist klar, scharf gestochen. Ich seh was ist, habs gleich gerochen. Dieser weichgezeichnete Blick, diese sanfte Berührung, dieses Trunken sein von Liebe und dem reinen Schein Der Blick vertuscht die Ecke und Kanten Die alle von Anfang an erkannten Doch dein Blick ist weich Du siehst nur mich Die Knie werden weich, du sackst weg Die Augen offen, der Blick ganz leer Die Überdosis, an Gefühl, an Explosion und Taubheit. Die Überdosis am Leben, die Augen matt und stumm. ... denn alles geht mal rum
Shades of Blue
The ocean - The nightly sky Fishes in the endless depth of the sea The shimmering wings of a bee Flowers on green grass And butterflies dancing in our vital gas Berries on a shadowy weed, Blood, before you bleed; Your uncle’s new tweed. The tears you shed On the fresh sheets of your bed The flame on your stove, Dreaming of my favourite cove Small diamonds dropping out of a cloud And our feelings That we enshroud.
Gedankenfabrik
Tüfteln Tuckern Tackern Wagen rütteln und rattern Die Fabrik dampft, die Gedanken rollen In schweren Zügen aus dem Stollen Glitzern in teurem Silber und Gold Dies begeistert auch den Höhlenkobold Er schleicht um die ruckelnde Lore Und sieht, dass sie mit etwas anderem gefüllt ist als der üblichen Kohle Schnappt sich das edle Gut Und stopft es in den filzenen Hut Rennt hinaus aus dem Stollen Ins Mondlicht der jungen Nacht Da kommen die Gedankenwärter aus dem Stein gequollen Und man hört nur noch wie es seltsam kracht Die Gedanken fliegen frei gen’ Himmel Richtung der lilanen Wolken Sammeln sich bei ihnen Geballt zusammen, stark und elektriziert Der Hase auf dem Feld hört das Donnergrollen Der Himmel bricht Die ganze Welt ist jetzt infiziert Mit dem funkelnden Gedankentau
die Stinkwanze
Eines schönen Nachts Flog die Stinkwanze in mein Zimmer Sie flog mit einem lauten Brummen Verursachte ein Lichtgeflimmer Und ich hörte etwas zischen und summen Dann auf einmal war es leise Die Stinkwanze war umgekommen
Zigarettenautomat
Es ist immer noch klar;
das was ich mit so jungen Jahren sah,
das was damals dort geschah;
Die Erinnerung kommt zurück jedes Jahr
–
Nach der Schule kam ich herein
In unsere Wohnung
Ich wusste du warst daheim
Noch immer war alles voller Müll
Damals wusste ich das nicht,
aber es sah ein bisschen aus wie Tschernobyl
Eine Atmosphäre so tot und leblos
Tausend Dinge, die nichts besser machten,
Hast du umhergeschmissen, achtlos
Zersplittertes Holz und Glas
Dich konnte ich nicht mal sehen
Irgendwie roch es auch nach Gas
Irgendwann fand ich dich in einer Ecke
Deines Schlafzimmers
wolltest dass ich dir eine Zigarette anstecke
Als die Person die du warst,
War das natürlich die erste Sache,
Die dir einfiel, als du mich sahst
Um dich lagen braune Flaschen,
Dreckige Nadeln, Pillen
Und andere fragliche Sachen
Du warst wie unsere Wohnung –
In Trümmern
Und wenn ich lauschte
Hörte ich dich ein bisschen wimmern
Ich sagte: “Mama bleib stark”
Aber du schicktest mich nur wieder in den Park
Zum Zigarettenautomat
Und als ich dort stand
Mit deiner Schachtel in der Hand
In diesem Loch, das nach Alkoholkotze stank
Drehte ich mich um, und sah, wie der Ort den ich mit Heimat verband,
In Flammen und Rauch ertrank
Und was ich damals nicht verstand, war, dass du das Gas mit Absicht aufgedreht hattest
Und mich mit Absicht rausgeschickt hattest,
Als du dir deine letzte Zigaretten angezündet hattest –
Dann stand ich nur da,
und das Feuer spiegelte sich in meinen Augen.
Freddie Mercury
Der Beat pulsiert durch unsere Adern, er katapultiert uns in andere Welten, in andere Universen, in andere Wahrnehmungszustände. Unsere Pupillen pulsieren, unsere Neuronen pulsieren, unsere Bewegungen pulsieren. Unser Herz schlägt gleichzeitig mit dem Bass. Wir schließen die Augen, lassen uns gehen, schweben im luftlosen Raum, vergessen wo und wer wir sind. Vergessen, mit wem wir hier sind. Wenn jemand versuchen würde, mir zu sagen, welches Jahr es ist, wie mein Name lautet und wie diese Welt funktioniert, ich würde nicht zuhören. Ich höre nur die Melodie, zu der mein Fuß klopft, zu dem ich meinen Körper und meine Schultern bewege, meine Hüfte schwinge. Es gibt nur mich und die Schallwellen in diesem Raum. Es gibt nur mich und die Musik. Ich spüre deine Hände an meinem Körper. Komm, lass uns eins werden. Lass uns zusammen die Magie verspüren, als ein pulsierender Organismus. Du und ich, wir sind eins. Wir sind eins mit der Welt. Mit dem Sonnensystem und dem Universum, mit den unendlichen, schwarzen Weiten, von denen wir nichts wissen. In diesem Moment konnte ich wetten, dass alle Atome und Quarks in meinem Körper mit dem selben Rhythmus pulsieren wie mein Herz und mein ganzer Körper. Lasst mich doch aus dieser Schale ausbrechen. Lasst mich hier raus. Lasst meine Seele schweben. Ich hab vergessen, dass du auch hier bist. Ich bin nur eine schwebende, sich bewegende Gedankenmasse. Ich schwebe durch Raum und Zeit, ich schwebe weit. Weg von allem, das ich kenne.
Anmerkung: In dem Text geht es nicht um Sexualität, aber die mystische Verbundenheit, mit der ganzen Welt, die man in manchen M0menten verspürt.
Sternenstaub
Weißt du noch wie wir damals am Waldrand entlang spazierten? Ich hatte keine Ahnung, wer du eigentlich warst, aber uns verband der Moment und der Blick in die Sterne. Es war dunkel, ich sah nur den Himmel und dich, du nahmst meine Hand und der Moment war magisch. Wir saßen im Gras, blickten in den Himmel und ich sah dein dunkles Haar im Mondlicht schimmern. Ich konnte dem Moment nicht glauben, es fühlte sich so sehr nach einem Film an. Tannennadeln bewegten sich im Wind, als du deinen Arm um mich legtest. Komm geschwind, sagtest du und zogst mich zwischen die Bäume. Licht fiel in Strahlen auf den Waldboden, der unter unseren Schritten sank. Lachend rannten wir zwischen den nackten Stämmen der Nadelbäume durch die Nacht, die sich an deiner Seite unendlich anfühlte. Plötzlich bliebst du abrupt stehen und zogst mich zurück, nahmst mich an der Hüfte, zogst mich zu dir. Ich spürte deine Wärme im Gegensatz zu der kühlen Frühlingsnacht durch mein T-Shirt. Deine Arme schlossen sich um mich, wie dein Mund meinen. Die Umgebung verschwamm. Ich wusste nicht, wo ich bin. Die Tannennadeln verschwanden und der weiche Waldboden und das Mondlicht. Ich spürte deinen Körper an meinem, deine Wärme, die kalte Waldluft, versank in deinem Duft, ich sah schwarz und bunt und fühlte mich als würde ich fliegen und im Boden versinken. Meine Hand fuhr durch deine Haare, die lang und kurz gleichzeitig waren, deine Arme hielten mich fest bei dir. Du löstest dich von mir und ich sah wie die Sterne sich hell in deinen Augen spiegelten, aber vielleicht leuchteten diese auch ganz von selbst.
Wasser
Du warst der Bach Aus dem ich trank Ein Wasserfall Die schützende Wand Die reißende Strömung Die mich ertrank Und das Meer In dessen Weiten ich verschwand