damals als wir poeten waren und die zeit voll verheißung weit die welt vor uns so schön wie der vögel zug und alles was zählt unsere lieder war es trug illusion herzensnebel gar hohn? ich weiß nicht ich weiß nur da war eine zeit damals als wir poeten waren vorbei doch sie war wie unsere lieder und schau die sind noch da
Keine Worte
Ich liege hier im Licht
Meines Handys im Bett
Die Finger schon schwebend
Über der Tastatur
Doch Worte kommen nicht
Dabei waren noch nie
So viele Gedanken in meinem Kopf
Die einen Platz suchen
Aber ich weiß nicht
Wie
Also sitze ich nur hier
Und starre auf mein Handy
Versuche den Gedanken
Eine Form zu geben
Doch habe keine Worte dafür
Existenzielle Literatur bei geschlossenen Vorhängen und Augusthitze
Meine Träume sind ein Rauschen Hintergrundgeräusche meiner Existenz Ich fing an zu lesen und eine Stunde verging Wenn es mir um mein wohl ginge dürfte ich keine düsteren Bücher mehr lesen Aber sie erinnern mich dass ich fühlen kann In Momenten in denen ich es vielleicht nicht einmal will. Meine Poesie ist ein rotzen von Gedanken die es nicht wert sind in ganze Sätze gefasst zu werden Und so spucke ich sie in Verse wie auf einen schmutzigen Gehweg Das Leben ist wirklich ein Aussichtsloses verfangen Und zu Verstehen wie wenig wir doch jemals wissen können Kann oder ist schlimmer als der Tod an sich Ich wünschte Jaspers würde mich in seinen Armen halten Und mir ruhig erklären wieso es gut ist dass alles ein Ende findet Dass wir darin uns selbst erleuchten Aber wann wird es soweit sein? Werde ich so wie der Fremde viel zu spät die Essenz meines Existierens verstehen? Falls er es überhaupt jemals tat Ich möchte nicht von der Welt zerrissen werden um sie fassen zu können Meine Annäherung an Fühlen sollte nicht immer mit Schmerz verbunden sein Deine enigmatischen Augen sind nicht mehr als eine Sammlung aller meiner Fragen Und dein weicher Mund kaum mehr als das Wispern einer Antwort Vielleicht war Jaspers Stimme ein schreckliches Krächzen Und meine Poesie alleine als Ausdruck meiner Selbst in ihrer Existenz gerechtfertigt Ich wünschte ich würde mehr schreiben als rätselhafte Wörterketten entsprungen meiner verwirrten Tiefen Aber vielleicht ist das der Weg auf dem ich Kunst betreibe Scheiß auf aktive Reflexion und Konstruktion von bedeutungsebenen Die stärksten Bedeutungen kann niemand artifiziell hervorbringen Und so lasse ich meine Worte und Fragen existieren in ihrer hässlichen ach so unpoetischen Form Einfach nur als Segel Das meine Seele, in all ihrer Schwammigkeit, ein bisschen hält
Nächtliche Überlegerei über den Sinn des Lebens
Schwebend im Bett Kehre ich den Blick nach innen Irrend wirrend verwirrt Suche ich nach etwas Das ich wahrscheinlich nicht mal finden will Denke über Fragen nach deren Antworten es nicht gibt Ich muss mir selbst erklären wie das Leben funktioniert Selber erfahren wer ich bin Andere Leuten bei sowas nach Auskunft zu fragen Macht keinen Sinn. Macht nur durcheinander und blockiert Irgendwann vielleicht wissen wer ich bin Das wär vielleicht ein Sinn Im Leben Aber kann es so etwas überhaupt geben? Währenddessen schreibe ich vor mich hin Über den eventuell nicht existierenden Sinn Und schwelge und schwebe und sinke in Gedanken dahin Vielleicht nicht mehr so sehr Auf der Suche nach dem Sinn Viele wichtige Menschen trennten ihre Meinungen Konnte sich nicht einigen Aber ich find die Freiheit klingt gut Trotz dem widersprüchlichen Konzept Klingt das Freisein für mich sehr nett Und ich hoffe dass ich eines Tages irgendwo stehe Und aufs Meer blicke Und nicht an meinen schweren Gedanken ersticke Und mir denke ich habs alleine bis hier her geschafft Und es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht
Paul Celan
Abstrakte Dinge Baue ich hier So voller Emotion Gedankenstruktur Neologismusphilosophie Würde ein Germanistiker meinen Doch lasst es so stehen Wartet was ihr versteht Sucht nicht, versteht nur - Das ist die große Kunst Allein der Betrachter ist der Künstler in manchen Fällen. Denn die Striche und Worte malen nur Materielle Strukturen Doch in unseren Herzen und Köpfen Verstehen wir mehr als Linien und Sätze, Fremdwortvokabular und Farbentheorien Wir sehen mit dem Herzen, fühlen im Kopf Fühlen ist ein Teil der Kunst Wir verstehen uns selbst
hände
tippen auf der tastatur
schnell und ruhig langsam und unkontrolliert
viele kleine buchstaben
können sie den sturm in meinem kopf zu worten formen?
flüchtig tippen sie
meine hände
in der hoffnung
auf etwas zu stoßen
ganz zufällig
etwas zu finden
doch sind es nur viele kleine buchstaben
wie können sie nur begreifen
was ich denke?
was ich fühle?
und so tippe und träume ich immer weiter
und niemals höre ich auf
zu dichten
Shades of Blue
The ocean - The nightly sky Fishes in the endless depth of the sea The shimmering wings of a bee Flowers on green grass And butterflies dancing in our vital gas Berries on a shadowy weed, Blood, before you bleed; Your uncle’s new tweed. The tears you shed On the fresh sheets of your bed The flame on your stove, Dreaming of my favourite cove Small diamonds dropping out of a cloud And our feelings That we enshroud.
Gedankenfabrik
Tüfteln Tuckern Tackern Wagen rütteln und rattern Die Fabrik dampft, die Gedanken rollen In schweren Zügen aus dem Stollen Glitzern in teurem Silber und Gold Dies begeistert auch den Höhlenkobold Er schleicht um die ruckelnde Lore Und sieht, dass sie mit etwas anderem gefüllt ist als der üblichen Kohle Schnappt sich das edle Gut Und stopft es in den filzenen Hut Rennt hinaus aus dem Stollen Ins Mondlicht der jungen Nacht Da kommen die Gedankenwärter aus dem Stein gequollen Und man hört nur noch wie es seltsam kracht Die Gedanken fliegen frei gen’ Himmel Richtung der lilanen Wolken Sammeln sich bei ihnen Geballt zusammen, stark und elektriziert Der Hase auf dem Feld hört das Donnergrollen Der Himmel bricht Die ganze Welt ist jetzt infiziert Mit dem funkelnden Gedankentau
Definition eines Gedichts
Was ist ein Gedicht? Vers hinter Vers eine Zeile nach der Nächsten Wörter die im Kopf herumwirbeln alles verknoten ein roter Faden, der alles miteinander verstrickt ein Mittel zur Kommunikation mit sich selbst ein Frühjahrsputz für die dunkle Ecke in meinem Hirn ein Gefühl hier, ein Gefühl da fang sie ein und verwandle sie in Worte, Sätze, Ausdrücke in Farbkleckse und schmier sie auf ne Leinwand so wies mir grade lieb ist ein Hilferuf, ein Angstschrei ein Feuerwerk, ein Funkensprühen schwarz auf weiß und doch so knallbunt wunderschön wie mein Gedanke den ich gar nicht zu Ende denken konnte weil ich in Ideen versinke ein Ventil für alles was zu viel ist und alles was noch kommt schreibs schnell auf sonst vergisst dus noch rauf aufs Papier schön verpackt mit Schleife obendrauf und fertig
Zeilen
Ich stehe immer wieder staunend vor deinen Zeilen
verliere mich immer wieder in deinen Worten
Woher nimmst du nur diese unbändige Kraft, deine Gefühle auf Papier zu bannen?
Jedes Wort von dir hat seine eigene Melodie
deine Sätze singen sie mir vor
ich summe leise mit, in meinem Kopf
tobt ein Sturm von Tönen
Ich sitze vor einem Scherbenhaufen von unausgesprochenen Geschichten
schneide mich an verdrängten Erinnerungen
bunt spiegelt sich die Zeit in jedem einzelnen verlorenen Gedanken
Ich würd dir so gern all die Worte zurückgeben
die salzige Spur auf meiner Wange und
das breite Lächeln von Ohr zu Ohr
all diese Emotionen, die deine Worte brauchen, um das Licht der Welt zu erblicken.
du bringst sie heraus in aller Schönheit
selbst die kleinen Falten auf meiner Stirn
wenn ich über die Tinte auf deinen Fingern nachdenke
mich frage, wie du es schaffst,
dass ich immer wieder staunend vor deinen Zeilen stehe