Schwebend im Bett Kehre ich den Blick nach innen Irrend wirrend verwirrt Suche ich nach etwas Das ich wahrscheinlich nicht mal finden will Denke über Fragen nach deren Antworten es nicht gibt Ich muss mir selbst erklären wie das Leben funktioniert Selber erfahren wer ich bin Andere Leuten bei sowas nach Auskunft zu fragen Macht keinen Sinn. Macht nur durcheinander und blockiert Irgendwann vielleicht wissen wer ich bin Das wär vielleicht ein Sinn Im Leben Aber kann es so etwas überhaupt geben? Währenddessen schreibe ich vor mich hin Über den eventuell nicht existierenden Sinn Und schwelge und schwebe und sinke in Gedanken dahin Vielleicht nicht mehr so sehr Auf der Suche nach dem Sinn Viele wichtige Menschen trennten ihre Meinungen Konnte sich nicht einigen Aber ich find die Freiheit klingt gut Trotz dem widersprüchlichen Konzept Klingt das Freisein für mich sehr nett Und ich hoffe dass ich eines Tages irgendwo stehe Und aufs Meer blicke Und nicht an meinen schweren Gedanken ersticke Und mir denke ich habs alleine bis hier her geschafft Und es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht
lass mich.
Der Lärm, der mich umgibt Frisst sich seinen Weg durch mein Herz
Schreit und weint Hält mich fest in seiner Faust Lässt mich nicht atmen Gibt mich nicht frei
Ich will nur frischen Wind in meiner Lunge Stattdessen flutet mich Nikotin
Ich will nur Klarheit in meinem Kopf Stattdessen raubt Ethanol mir alle Sinne
Lass mich atmen, gib mich frei Doch ich hör nur Lärm Lärm in meinem Herz
Energie
Die Energie in meiner Brust Die ist nicht ganz normal Die wütet da so innen drin Mal ist sie still, mal bricht sie aus
Dann kommt ein Schrei Nicht kontrolliert Zwei Tränen fließen da herab Die bahnen sich den Weg
Den Weg in meine Seele Den findest du bestimmt Keine Wand ist da als Hindernis Aus Rosen läufst du dort
Schau, dort schießt Blitz und dort dröhnt Donner Und Regen fällt in mir Die Tränen sind nun längst versiegt Die Energie ist leer
Schlaf füllt mich auf, das leere Ding Die Hülle liegt nur rum Doch warte nicht zu lang auf mich Du stirbst noch Doch nur von meiner Hand.
nachtgesang
es gab eine zeit
in der wir träumen konnten
ohne rücksicht, ohne angst
in der das gras grün war
und voller musik deine augen
es gab eine zeit
in der wir uns gedichte vorlasen
spät in der dunklen nacht
in der wir tranken und uns liebten
bis wir versanken
im mondschein
es gab eine zeit
in der wir jung waren
jung im herzen
jung im geist
eine zeit
in der wir schwarze bilder malten
und uns blumen pflückten
weil wir ja nicht mehr da sind
bald irgendwann …
Nachthimmel über dem Vondelpark, Amsterdam
Berlin um viertel vor 4
Berlin, viertel vor vier Ich steh am Fenster und träume von dir Vögel kreischen über metallenen Dächern Selbst ihre Stimmen klingen schon blechern Am Horizont wird es langsam hell Ein Blick in die blauen Wolken und ich wundere mich Die Farben des Sonnenuntergangs vergaß ich schnell Denn zwischen die Bauten drang kaum Licht Meine Finger schmecken nach Chipsfett und verlorenen Kartenpartien Der Geschmack einer Nacht die doch vor kurzem noch so nahe schien Von Alkohol an der Spree Wir waren verlorene Piraten auf hoher See Ertranken fast Im Lichtermeer der rauschenden Stadt Dennoch sah ich mich daran nie satt Ich steh in Berlin, am Fenster, hoch oben Denke an die anderen komischen Vögel, Die verweilen, hier droben In den erleuchteten Fenstern - Und zwischen den endlosen Lichtern Seh ich wie die Sonne durch die Wolken sticht. Selbst zwischen den Millionen Gesichtern Vergaß ich deines nicht
Mädchen in grün
ich sehe dich
und hinter dir das grün
die landschaft ist unbeschreiblich
doch du raubst mir den atem
du machst die szenerie perfekt
deine haare, sie fliegen im wind
dein kleid dreht sich
und du lachst
der wasserfall lässt dich schweben
dein lachen macht mich glücklich
und zusammen gehen wir richtung liebe
hand in hand
Linie 7
Komm, wir nehmen Linie 7 dann kann ich dich noch länger lieben will raus aus der dreckigen Halle hier und schnell mit nach Hause zu dir meine Haare fliegen wild durch die Gegend und der Boden fängt an zu beben doch du bleibst ganz still stehen siehst mich so an doch wir müssen jetzt gehen will einen Sitzplatz also schnell rein hast deinen Arm ganz eng neben meinem lässt meinen Blick einfach nicht los alles voll, ziehst mich auf deinen Schoß deine Augen grün-grau dein Blick auf meinem egal wie lang ich schau hören das hässliche Quietschen der Bahn kommen zum stehen nach so kurzer Fahrt nimmst meine Hand und ziehst mich raus die Treppen hoch, Herz an, Kopf aus 5 Uhr morgens, die Sonne geht auf du bist so schön in goldenes Licht getaucht will für immer so bleiben mit dir sogar wie an einem dreckigen U-Bahnsteig hier
Text spontan bei einem Poesietreff entstanden, Oktober 2020
O sole mio
liebst du das leben sonnst dich im Licht so nimm meine Hand fürchte dich nicht vermisst du‘s nicht auch genauso wie ich liegen in der Sonne Wasser vom See im Gesicht oh meine Liebe mein Leben allein will ich nicht sein so nimm meine Hand stoß an in der Nacht mit ´nem schönen Glas Wein
Elfe
Ich fühle mich wie eine Elfe
Tanze durch die Welt
Und ich schaue zum Himmel
Bleibe nicht stehen
Drehe mich im Wind
Tanze zur Musik
Fühle den Beat
Spüre deine Finger
Singe zur Musik
Und ich liebe das Leben
Und ich liebe dich noch mehr
Spätsommer
Sonnenschein den ganzen Tag blauer Himmel mit weißen Tupfen noch ein letztes Mal zum See und ins kühle Wasser springen das Gefühl schon ganz anders verdrängen und weiter genießen nicht wissen dass es zu Ende geht für immer so leben die Tage werden schon kürzer der Stress fängt wieder an die Gelassenheit schwindet aber entspannt sind wir noch lang unausgesprochene Worte die man gar nicht sagen muss während der rote Himmel sich verabschiedet, wie gemalt gehst du schon? dann nimm mich mit zum warmen Sand und lass ihn niemals enden
Text entstanden September 2020