Wie dicke, schwarze Tropfen tropft die Traurigkeit von meiner Decke Langsam und schwer, träge, wabert sie umher Sie seufzt und weint, versteht das Leben nicht Und wie es scheint Ist genau das ihre Pflicht Sich trauern und quälen Warten Und das warten dauert so lang Sooo lang dauert es Und immer noch ist sie träge und schwer Sieht den Sinn ihrer eigenen Existenz nicht mehr Aber die Traurigkeit, sie ist so weich Und wenn sie von der Zimmerdecke tropft lasse ich sie in mein Bett, Drücke sie und fühl sie Spüre ihre kalte Wärme an meinem Körper Streichel über ihren Kopf Zusammen vergießen wir ein paar Tränen Sehen den dunklen Himmel draußen vorm Fenster Müssen beide ein bisschen gähnen Und schlaf ich ein mit der weichen Traurigkeit neben mir Fühle ich mich umgeben und beschützt Und auch wenn ich morgen allein in meinem Bett erwache War der vergangene Abend eine schöne Sache

20 Jahre alt, ehemalige Schülerin des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt, inzwischen studiere ich an der HfPh in München Philosophie, aber Poesie hat auch jetzt immer noch einen großen Platz in meinem Herzen und Leben.
Ich experimentiere gerne mit Geschichten und Reimen. Poesie ist für mich Text, Musik des Kopfes, Gefühle und Gedanken, eintauchen in fremde Welten.
warm
Du bist warm So warm Du bist warm So warm Warm So warm Aber kalt So kalt Eiskalt Kalt Ist dein Herz
Gewitter-Sonnenuntergangs-Regenbogen-Text
Von oben herab fällt der Regen Am Balkongeländer vorbei Ich schaue ihm nach bis an den Boden hinab Weiter oben brennt der Himmel orangen rot Und nur so können die grauen Gewitterwolken im rosa erstrahlen Ein leiser Regenbogen spannt sich über den Himmel wie zum Trotz Die Farben wie ein langes Band über den Himmel von West nach Ost
Roter Taft
Fliegender Schmetterling aus rotem Taft Sitzt auf meiner Schulter und gafft Auf roten Lippen und die Kippen die qualmend für die Ästhetik auf dem Balkon sterben Alleine Küsse ich die Nacht Wie eine Statue die in der Dunkelheit über ein Museum wacht So sitzt dort der Schmetterling aus rotem Taft Beugt sich zu meinen Lippen Er lacht
Schneemond
Im frischen Schnee zeichnen sich die Fußspuren ab, die einzigen sichtbaren, die Kanten des Abdrucks schimmern orange im Licht der Straßenlaternen. Deine Lippen fühlen sich auf meinen wie eisige Schneewolken an, während weiter Schneeflocken aus dem nachtschwarzen Himmel auf dein Haar nieder rieseln. Vielleicht ist der Himmel auch grau oder blau wie der Schnee, vielleicht muss man den Schein der Stadtlichter ignorieren um die Sterne zu sehen, aber ich fühle mich mit dir in eine dunkle Decke gehüllt, kuschelig kalt, und sie schirmt uns von den anderen Menschen der Welt ab. Ich höre meine eigene Stimme leise wispern und verstehe keines meiner Worte, ich verstehe nicht den Glanz in deinen Augen und den Mond der aus einem Loch in der Wolkendecke zu uns hinunter scheint. Ich verstehe nicht was du sagst, in meinen Ohren dröhnt jede fallende Schneeflocke zu laut, spüre wie meine eiskalten Finger fast unter deiner Berührung brechen, deine warmen Augen Bände sprechen.
Ich weiß nicht ob wir den Flocken entgegen schweben oder warum der Himmel so nah scheint, ich mich fast am Mond verbrenne und dort oben schon die Krater und Narben sehe und versuche dich zu spüren doch du bist nur wie ein Hauch aus Nebel der beim schwenk meiner Hand auseinander stäubt und nichts als dunkle Leere hinterlässt.
Braun-gelbe Blätter
Rutschige Blätter liegen auf dem Boden. Sie sehen harmlos aus, wie sie da liegen, und in ihren neuen Farben strahlen. Fast schon sagen sie: „Schau, schau wie schön ich bin! Ich bin nicht mehr grün, wie alle anderen, ich bin jetzt gefärbt in meinem ganz eigenen Gelbton.“
Aber sie liegen dort auf dem Boden, weil der Baum sie nicht mehr halten kann, weil sie ihm zu viele sind, weil er Energie sparen muss, weil es kalt wird, weil es eisig wird, weil es Winter wird. Blumen wird es nicht mehr geben und auch das im Boden verwurzelte grüne Gras wird dann eingehüllt sein vom Raureif, sich nicht bewegen können, eingesperrt im Eis. Aber es doch wird da sein und den Weg mit seinem eisig schimmernden Grün säumen.
lila Licht
Dein nebliger Blick- Durch das lila Licht der Liebe- Durch den Seidenvorhang, der vor deinen Augen hängt. Und du sieht mich an. Kommst ganz nah ran. Aber mein Blick ist klar, scharf gestochen. Ich seh was ist, habs gleich gerochen. Dieser weichgezeichnete Blick, diese sanfte Berührung, dieses Trunken sein von Liebe und dem reinen Schein Der Blick vertuscht die Ecke und Kanten Die alle von Anfang an erkannten Doch dein Blick ist weich Du siehst nur mich Die Knie werden weich, du sackst weg Die Augen offen, der Blick ganz leer Die Überdosis, an Gefühl, an Explosion und Taubheit. Die Überdosis am Leben, die Augen matt und stumm. ... denn alles geht mal rum
Shades of Blue
The ocean - The nightly sky Fishes in the endless depth of the sea The shimmering wings of a bee Flowers on green grass And butterflies dancing in our vital gas Berries on a shadowy weed, Blood, before you bleed; Your uncle’s new tweed. The tears you shed On the fresh sheets of your bed The flame on your stove, Dreaming of my favourite cove Small diamonds dropping out of a cloud And our feelings That we enshroud.
Gedankenfabrik
Tüfteln Tuckern Tackern Wagen rütteln und rattern Die Fabrik dampft, die Gedanken rollen In schweren Zügen aus dem Stollen Glitzern in teurem Silber und Gold Dies begeistert auch den Höhlenkobold Er schleicht um die ruckelnde Lore Und sieht, dass sie mit etwas anderem gefüllt ist als der üblichen Kohle Schnappt sich das edle Gut Und stopft es in den filzenen Hut Rennt hinaus aus dem Stollen Ins Mondlicht der jungen Nacht Da kommen die Gedankenwärter aus dem Stein gequollen Und man hört nur noch wie es seltsam kracht Die Gedanken fliegen frei gen’ Himmel Richtung der lilanen Wolken Sammeln sich bei ihnen Geballt zusammen, stark und elektriziert Der Hase auf dem Feld hört das Donnergrollen Der Himmel bricht Die ganze Welt ist jetzt infiziert Mit dem funkelnden Gedankentau
die Stinkwanze
Eines schönen Nachts Flog die Stinkwanze in mein Zimmer Sie flog mit einem lauten Brummen Verursachte ein Lichtgeflimmer Und ich hörte etwas zischen und summen Dann auf einmal war es leise Die Stinkwanze war umgekommen