raub mir den atem

wir zwei
wir surfen
auf einer wellenlänge
ich mag die sachen die du sagst
diese kleinen gesten die du machst
wie weit würdest du gehen
um mich zu überzeugen
um mich in deinen bann zu ziehen
ich sag dir was
raub mir den atem
mit der schönheit deiner handlungen
sodass es mir die luft aus den lungen drückt
lass mich fassungslos hier stehen
nur damit ich auf dich zu rennen kann 
und erkennen kann
dass du es wert bist um nach luft zu ringen

entstanden August 2020

la ville rose

réveiller et regarder un lever de soleil
il est encore tôt
nous allons à la centre-ville
on commande un café
et regarde les gens
lentement les maisons rouges sont baignées de lumière
nous ne sommes pas loin de la grande place devant la mairie
mais nous voulons découvrir les petites ruelles
et trouver les magasins que personne ne connaît
l'odeur des fleurs et toutes les violettes
seulement quelques personnes ici, pas trop
tellement parfait
on s'assied devant la fontaine
et regarde la ville rose
Text über die südfranzösische Stadt Toulouse, entstanden Juli 2020

Black Lives Matter

SPEECHLESS
speechless was I when I saw,
saw what had happend

NO WORDS
no words for the pain one had to feel,
many had to feel

I can't breathe.

WE can't breathe,
can't brethe anymore,
cause there's hatred, fear and injustice kneeling on our necks,
pushing us down,
destroying lives, peace, and love
and then there's no more air
and we can't breathe

EVERYONE
everyone can see,
can hear, can feel
and there's no denying that there must be change

I have a dream,
I have a dream that we stand together, unite hands,
I have a dream that we treat each other as equals,
raise our voices and  break those boundaries
I have a dream,
as one had 57 years ago,
and it still hasn't happend

Let's make it happen,
Let's make it better,
because
BLACK LIVES MATTER

ungebändigte Wut

Ein einziges Video
ändert die Welt
ein einziger Moment
und die Welt fängt an sich zu drehen

Kein Einzelfall
ein ganzes Leben bestimmt
von den Handlungen anderer 
zu oft

Ein einziges Video
unzählige Leben
das Fass läuft über
die Welt stoppt

Du und ich
Unterschiede die uns verbinden
und nicht auseinanderreißen
zusammen

Fremdbestimmt
zu leben
ein Albtraum
ein Alltag vieler

Kein Einzelfall
zu viele Fälle
zu viele Kommentare
zu viele Tote

Wir wissen es
wir tun nichts
es muss sich ändern
Menschen leiden

Menschen wie wir
keine Unterschiede
für die wir uns hassen müssen
zusammen
Gedanken zur #blacklivesmatter-Bewegung, entstanden Juni 2020

sternenklar

Keine Ahnung wo ich bin
Wann ich bin
Wie ich bin
Ich stehe in irgendeiner Einfahrt
und schaue einfach
schaue rauf
zum Himmel
Fasziniert stehe ich da
und beobachte was dort geschieht
Unendlichkeit von wunderschöner Dunkelheit
die mich hinaufruft
zu den abermillionen von Sternen
die von hier ganz klein und zart aussehen
Ich stehe einfach und schaue
keine Ahnung wie lang
Zeit und Raum scheinen ihre Bedeutung zu verlieren
Ich bin der einzige Mensch auf der Welt
nur ich und der Himmel
nur ich und die unendliche Nacht
Entstanden an einem Poesietreff, Juli 2020

Glaubst du?

Sag mir glaubst du an Gerechtigkeit?

Ich glaube an eine gemeine Zeit

Ein falscher Blick und du bist tot

Immerhin trägst du lieber schwarz als rosarot

Und letztendlich tanzen die Mörder auf ihren Werken

Weil sie alles, was nicht illegal ist, nicht bemerken

Sag mir, glaubst du an die wahre Liebe?

Ich glaube nur an Herzensdiebe

Die dich zu sich ziehen, um dir deine Seele zu stehlen

Um dir nach ihrem Verschwinden auch noch unendlich zu fehlen

Sie nehmen dir alles und geben dir nichts

Und schon ist sie zu Ende, die kurze Phase des Lichts

Sag mir, glaubst du an eine heile Welt?

Ich glaube an einen Ort, der uns alle zum Narren hält

Singt von Liebe und Fürsorglichkeit

Aber wartet nur auf deine nächste verwundbare Zeit

Und alle schweigen still und schließen die Augen

Denn an den Untergang wollen sie alle nicht glauben

Sag mir, glaubst du an ein Happy End?

Ich glaube an eine Zukunft, die noch niemand wirklich kennt

Mag sein, dass wir gerade mitten durch die Hölle gehen

Aber letztendlich entscheiden wir, welche Worte am Ende dieser Geschichte stehen

Es ist keine Kunst, zu weinen und sich zu beschweren

Aber umso schwerer, die Welt zu erschaffen, die wir alle wirklich begehren

Wer die Freiheit liebt, liebt die Einsamkeit

Zusammen sitzen wir hier 
und ertrinken 
ertrinken in der Nähe 
die wir bewahren 
wir sind Kinder der Stille 
wir gehören hier nicht hin 
ist es denn wahr was sie sagen 
wer wirklich frei ist 
ist in Wahrheit allein? 
Diese Worte treffen auf taube Ohren 
denn wir wollen keine Nähe 
nicht in den Spiegel schauen und jemand anderen sehen 
also reißen wir aus 
sprengen die Ketten welche die Massen uns angelegt haben 
und brechen durch den Beton aus dem die Mauern hier gemacht sind 
stürzen uns ins eiskalte Wasser 
und lassen uns hinunterziehen 
bis wir nichts mehr hören 
als das Blut, das in unseren Adern pulsiert 
und die Gedanken, die in unseren Köpfen rasen 
keine leeren Worte mehr 
wir ertrinken in der Stille 
sind wir jetzt frei?

Inspiriert vom Lied „Tanz für mich“ von Provinz, Text entstanden August 2020

land of confusion

verwirrt
sind wir
wir alle
besonders in zeiten
wie diesen
wenn der sturm bläst
wie wild übers land
löscht manchen verstand
steckt köpfe in brand
ja, so viele heben die hand
wenn es heißt
wer hat recht

verwirrt
sind wir
und der erste schritt
auf andere zu
ist das zu verstehen
wenn der sturm bläst
und wieder zu gehen
mit behutsamem tritt
und mit herz und mit ruh
zu spüren ein du