Das Spiel namens Krieg

„Krieg“ hieß das Spiel was wir früher spielten,

lachend während wir mit Stöcken auf den Körper des anderen zielten.

Spannend fanden wir die Erzählungen über den Krieg,

über Freundschaft, Liebe und natürlich Sieg. 

Witzig fanden wir es mit unseren hölzernen Panzern zu spielen,

während die winzigen Soldaten mal zu mal fielen.

Langweilig fanden wir das Leben im Frieden, 

kämpfen wollten wir und die Feinde besiegen.

Als unser Wunsch nach Jahren in Erfüllung ging,

hielte man uns allen Waffen hin.

Es entsprach nicht meinen Vorstellung, verdammt!

Es starben viele Freunde und viel mehr insgesamt!

Todesangst durchflutete meinen ganzen Körper, 

die Todesschreie waren gut hörbar.

Die Schüsse hörten einfach nicht auf,

während ich schweratmend durch das Schlachtfeld lauf.

Auf einmal kam ich zum plötzlichen Halt,

doch nicht aus freiem Willen, sondern durch pure Gewalt.

Meinen Körper durchströmte ein stechender Schmerz,

die Kugel traf mich mitten ins Herz.

Eine Blutblume verteilte sich auf meiner Uniform ziemlich schnell,

plötzlich schien alles um mich herum so unglaublich grell.

Weinen, tat ich als ich auf den Boden fiel,

niemand interessierte es das ich nicht sterben will.

Mehrere Jahre vergingen nach diesem Geschehen, 

begangen hatte ich so viele Vergehen.

Leben hatte ich massenweise genommen

und rein gar nichts damit gewonnen.

Nun spielten Kinder auf dem Feld unter dem wir lagen,

Kreuze wurden reihenweise in die Erde geschlagen.

Die Kinder spielten unbesorgt,

für ihr Glück hatten ihre Eltern gesorgt.

„Krieg“, hieß das Spiel welches sie spielten,

während sie mit Stöcken auf den Körper des anderen zielten.

Wieso können sie nichts anderes spielen?!

Warum nicht mal ein Spiel namens „Frieden“!?

Zu langweilig, wäre ihnen das.

Denn gegen den Krieg verspürten sie keinen Hass.

Sie kannten ihn nicht, diesen grausamen Krieg,

sie spielten es falsch, denn in Wahrheit gab es keinen Sieg.

Braun-gelbe Blätter

Rutschige Blätter liegen auf dem Boden. Sie sehen harmlos aus, wie sie da liegen, und in ihren neuen Farben strahlen. Fast schon sagen sie: „Schau, schau wie schön ich bin! Ich bin nicht mehr grün, wie alle anderen, ich bin jetzt gefärbt in meinem ganz eigenen Gelbton.“ 

Aber sie liegen dort auf dem Boden, weil der Baum sie nicht mehr halten kann, weil sie ihm zu viele sind, weil er Energie sparen muss, weil es kalt wird, weil es eisig wird, weil es Winter wird. Blumen wird es nicht mehr geben und auch das im Boden verwurzelte grüne Gras wird dann eingehüllt sein vom Raureif, sich nicht bewegen können, eingesperrt im Eis. Aber es doch wird da sein und den Weg mit seinem eisig schimmernden Grün säumen.

Malersmann

Mit großen Augen schau ich Ihn an
Meinen lieben Malersmann
Mit seinem Hemd von Farben bedeckt
Und dem Pinsel zum Gemälde gestreckt
Erklärt er mir was hinter der Kunst wirklich steckt
„Es kommt nicht drauf an wie man beginnt,
sondern welchen Lauf es beim Malen nimmt“
So greift er nach meiner Hand
Und zusammen pinseln wir auf die Leinwand
Während die Zeit so vergeht
Und ein wunderschönes Kunstwerk entsteht
Bewundere ich meinen lieben Malersmann
Der mich jedes Mal doch so verzaubern kann

Dieses Bild haben mein Opa und ich zusammen gemalt. Meinem Opa widme ich auch dieses Gedicht. Er ist mein lieber Malersmann 🙂

Spätsommer

Sonnenschein den ganzen Tag
blauer Himmel mit weißen Tupfen
noch ein letztes Mal zum See
und ins kühle Wasser springen

das Gefühl schon ganz anders
verdrängen und weiter genießen
nicht wissen dass es zu Ende geht
für immer so leben

die Tage werden schon kürzer
der Stress fängt wieder an
die Gelassenheit schwindet
aber entspannt sind wir noch lang

unausgesprochene Worte
die man gar nicht sagen muss
während der rote Himmel
sich verabschiedet, wie gemalt

gehst du schon?
dann nimm mich mit
zum warmen Sand
und lass ihn niemals enden

Text entstanden September 2020

Kopfgefühle

Ach hört doch auf!
Schrei ich ganz laut
Doch sie kämpfen weiter
Denn keiner von beiden will scheitern
Das Herz das sich nach Liebe sehnt
Und der Kopf der nur die Tatsachen versteht
Inmitten des Kampfes steh ich
Doch mich für eine Seite zu entscheiden das kann ich nicht
So scheint es mal dem einen und mal dem anderen zu gelingen
Das Gefecht zu gewinnen
Doch beide sind zu stark
Dass keiner von beiden den Sieg davon tragen kann
So verbünden sie sich
Gegen mich


lila Licht

Dein nebliger Blick-
Durch das lila Licht der Liebe-
Durch den Seidenvorhang, der vor deinen Augen hängt.
Und du sieht mich an. 
Kommst ganz nah ran. 
Aber mein Blick ist klar, scharf gestochen. 
Ich seh was ist, habs gleich gerochen.
Dieser weichgezeichnete Blick, diese sanfte Berührung, 
dieses Trunken sein von Liebe und dem reinen Schein
Der Blick vertuscht die Ecke und Kanten
Die alle von Anfang an erkannten
Doch dein Blick ist weich
Du siehst nur mich
Die Knie werden weich, du sackst weg
Die Augen offen, der Blick ganz leer
Die Überdosis, an Gefühl, an Explosion und Taubheit.
Die Überdosis am Leben, die Augen matt und stumm. 
... denn alles geht mal rum

Magie

Wie erklärt man den Sinn des Lebens?

Na ja, wahrscheinlich vergebens

Weil du das Feuer schon entfachst

Bevor du ihn überhaupt gefunden hast

Wie erklärt man, warum man das hier tut?

Na ja, wahrscheinlich genervt und voller Wut

Weil es die wenigsten versteh’n

Ohne den gleichen Weg zu geh’n

Deswegen sage ich einfach, es sei Magie

Denn sonst versteh’n sie es ja nie

Aber „Magie“, sie kennen dieses Wort

Es beschreibt eine ferne Zeit an einem fernen Ort

Wo man nicht erklären muss oder versteh’n

Wo es in Ordnung ist, mit dem Herzen zu seh’n

Und so kritzle ich auf Blatt Papier um Blatt Papier

Denn diese Magie trage ich in mir

Vielleicht verstehe ich es selbst nicht richtig

Aber in dieser Welt ist das nicht wichtig

Hier muss ich nicht lachen, weinen oder schrei’n

Hier kann ich einfach ich selber sein

black leather

rau, kalt, hart und ungebändigt
schlug mir der Wind ins Gesicht
lang, intensiv, wahr und trügerisch
war der Moment in dem sich unsere Blicke trafen
Whisky, Rauch, Schweiß und Benzin
hingen in der Luft als ich dich sah
kippte den Inhalt in meinem Glas runter
während du auf mich zugingst
strahlend helles blau leerer Versprechen
sah ich in deinen Augen
glatt wie Motoröl und Lack
klang deine Stimme über die dröhnende Musik
dein ungebändigtes Haar passte zu dir
fiel mir auf als du deinen Kopf geneigt hast
und dein Lächeln mich verführte
schwarzes Leder betäubte meine Sinne
als ich mich auf dich einließ
Text entstanden September 2020