Glänzender Dunst in hellem blau neblig weich, eiskalt rau Flöckchen fällt von oben herab warme Hand tropft hinab Das Eis es schmilzt im Licht in dem sich dort die Sonne bricht während langsam eins zwei drei vier Blätter sprießen Aus dem Boden den deine Tränen gießen
lass mich.
Der Lärm, der mich umgibt Frisst sich seinen Weg durch mein Herz
Schreit und weint Hält mich fest in seiner Faust Lässt mich nicht atmen Gibt mich nicht frei
Ich will nur frischen Wind in meiner Lunge Stattdessen flutet mich Nikotin
Ich will nur Klarheit in meinem Kopf Stattdessen raubt Ethanol mir alle Sinne
Lass mich atmen, gib mich frei Doch ich hör nur Lärm Lärm in meinem Herz
Energie
Die Energie in meiner Brust Die ist nicht ganz normal Die wütet da so innen drin Mal ist sie still, mal bricht sie aus
Dann kommt ein Schrei Nicht kontrolliert Zwei Tränen fließen da herab Die bahnen sich den Weg
Den Weg in meine Seele Den findest du bestimmt Keine Wand ist da als Hindernis Aus Rosen läufst du dort
Schau, dort schießt Blitz und dort dröhnt Donner Und Regen fällt in mir Die Tränen sind nun längst versiegt Die Energie ist leer
Schlaf füllt mich auf, das leere Ding Die Hülle liegt nur rum Doch warte nicht zu lang auf mich Du stirbst noch Doch nur von meiner Hand.
nachtgesang
es gab eine zeit
in der wir träumen konnten
ohne rücksicht, ohne angst
in der das gras grün war
und voller musik deine augen
es gab eine zeit
in der wir uns gedichte vorlasen
spät in der dunklen nacht
in der wir tranken und uns liebten
bis wir versanken
im mondschein
es gab eine zeit
in der wir jung waren
jung im herzen
jung im geist
eine zeit
in der wir schwarze bilder malten
und uns blumen pflückten
weil wir ja nicht mehr da sind
bald irgendwann …
Nachthimmel über dem Vondelpark, Amsterdam
Himmelsliebe
weich purzelnd falle ich In die Wolken Rollend funkelnd Regentropfen Dein Gesicht Sonnig weich dort oben Scheints So einfach weite Helligkeit
Paul Celan
Abstrakte Dinge Baue ich hier So voller Emotion Gedankenstruktur Neologismusphilosophie Würde ein Germanistiker meinen Doch lasst es so stehen Wartet was ihr versteht Sucht nicht, versteht nur - Das ist die große Kunst Allein der Betrachter ist der Künstler in manchen Fällen. Denn die Striche und Worte malen nur Materielle Strukturen Doch in unseren Herzen und Köpfen Verstehen wir mehr als Linien und Sätze, Fremdwortvokabular und Farbentheorien Wir sehen mit dem Herzen, fühlen im Kopf Fühlen ist ein Teil der Kunst Wir verstehen uns selbst
Berlin um viertel vor 4
Berlin, viertel vor vier Ich steh am Fenster und träume von dir Vögel kreischen über metallenen Dächern Selbst ihre Stimmen klingen schon blechern Am Horizont wird es langsam hell Ein Blick in die blauen Wolken und ich wundere mich Die Farben des Sonnenuntergangs vergaß ich schnell Denn zwischen die Bauten drang kaum Licht Meine Finger schmecken nach Chipsfett und verlorenen Kartenpartien Der Geschmack einer Nacht die doch vor kurzem noch so nahe schien Von Alkohol an der Spree Wir waren verlorene Piraten auf hoher See Ertranken fast Im Lichtermeer der rauschenden Stadt Dennoch sah ich mich daran nie satt Ich steh in Berlin, am Fenster, hoch oben Denke an die anderen komischen Vögel, Die verweilen, hier droben In den erleuchteten Fenstern - Und zwischen den endlosen Lichtern Seh ich wie die Sonne durch die Wolken sticht. Selbst zwischen den Millionen Gesichtern Vergaß ich deines nicht
Traurigkeit
Wie dicke, schwarze Tropfen tropft die Traurigkeit von meiner Decke Langsam und schwer, träge, wabert sie umher Sie seufzt und weint, versteht das Leben nicht Und wie es scheint Ist genau das ihre Pflicht Sich trauern und quälen Warten Und das warten dauert so lang Sooo lang dauert es Und immer noch ist sie träge und schwer Sieht den Sinn ihrer eigenen Existenz nicht mehr Aber die Traurigkeit, sie ist so weich Und wenn sie von der Zimmerdecke tropft lasse ich sie in mein Bett, Drücke sie und fühl sie Spüre ihre kalte Wärme an meinem Körper Streichel über ihren Kopf Zusammen vergießen wir ein paar Tränen Sehen den dunklen Himmel draußen vorm Fenster Müssen beide ein bisschen gähnen Und schlaf ich ein mit der weichen Traurigkeit neben mir Fühle ich mich umgeben und beschützt Und auch wenn ich morgen allein in meinem Bett erwache War der vergangene Abend eine schöne Sache
warm
Du bist warm So warm Du bist warm So warm Warm So warm Aber kalt So kalt Eiskalt Kalt Ist dein Herz
Gewitter-Sonnenuntergangs-Regenbogen-Text
Von oben herab fällt der Regen Am Balkongeländer vorbei Ich schaue ihm nach bis an den Boden hinab Weiter oben brennt der Himmel orangen rot Und nur so können die grauen Gewitterwolken im rosa erstrahlen Ein leiser Regenbogen spannt sich über den Himmel wie zum Trotz Die Farben wie ein langes Band über den Himmel von West nach Ost