Es ist immer noch klar;
das was ich mit so jungen Jahren sah,
das was damals dort geschah;
Die Erinnerung kommt zurück jedes Jahr
–
Nach der Schule kam ich herein
In unsere Wohnung
Ich wusste du warst daheim
Noch immer war alles voller Müll
Damals wusste ich das nicht,
aber es sah ein bisschen aus wie Tschernobyl
Eine Atmosphäre so tot und leblos
Tausend Dinge, die nichts besser machten,
Hast du umhergeschmissen, achtlos
Zersplittertes Holz und Glas
Dich konnte ich nicht mal sehen
Irgendwie roch es auch nach Gas
Irgendwann fand ich dich in einer Ecke
Deines Schlafzimmers
wolltest dass ich dir eine Zigarette anstecke
Als die Person die du warst,
War das natürlich die erste Sache,
Die dir einfiel, als du mich sahst
Um dich lagen braune Flaschen,
Dreckige Nadeln, Pillen
Und andere fragliche Sachen
Du warst wie unsere Wohnung –
In Trümmern
Und wenn ich lauschte
Hörte ich dich ein bisschen wimmern
Ich sagte: „Mama bleib stark“
Aber du schicktest mich nur wieder in den Park
Zum Zigarettenautomat
Und als ich dort stand
Mit deiner Schachtel in der Hand
In diesem Loch, das nach Alkoholkotze stank
Drehte ich mich um, und sah, wie der Ort den ich mit Heimat verband,
In Flammen und Rauch ertrank
Und was ich damals nicht verstand, war, dass du das Gas mit Absicht aufgedreht hattest
Und mich mit Absicht rausgeschickt hattest,
Als du dir deine letzte Zigaretten angezündet hattest –
Dann stand ich nur da,
und das Feuer spiegelte sich in meinen Augen.
Freddie Mercury
Der Beat pulsiert durch unsere Adern, er katapultiert uns in andere Welten, in andere Universen, in andere Wahrnehmungszustände. Unsere Pupillen pulsieren, unsere Neuronen pulsieren, unsere Bewegungen pulsieren. Unser Herz schlägt gleichzeitig mit dem Bass. Wir schließen die Augen, lassen uns gehen, schweben im luftlosen Raum, vergessen wo und wer wir sind. Vergessen, mit wem wir hier sind. Wenn jemand versuchen würde, mir zu sagen, welches Jahr es ist, wie mein Name lautet und wie diese Welt funktioniert, ich würde nicht zuhören. Ich höre nur die Melodie, zu der mein Fuß klopft, zu dem ich meinen Körper und meine Schultern bewege, meine Hüfte schwinge. Es gibt nur mich und die Schallwellen in diesem Raum. Es gibt nur mich und die Musik. Ich spüre deine Hände an meinem Körper. Komm, lass uns eins werden. Lass uns zusammen die Magie verspüren, als ein pulsierender Organismus. Du und ich, wir sind eins. Wir sind eins mit der Welt. Mit dem Sonnensystem und dem Universum, mit den unendlichen, schwarzen Weiten, von denen wir nichts wissen. In diesem Moment konnte ich wetten, dass alle Atome und Quarks in meinem Körper mit dem selben Rhythmus pulsieren wie mein Herz und mein ganzer Körper. Lasst mich doch aus dieser Schale ausbrechen. Lasst mich hier raus. Lasst meine Seele schweben. Ich hab vergessen, dass du auch hier bist. Ich bin nur eine schwebende, sich bewegende Gedankenmasse. Ich schwebe durch Raum und Zeit, ich schwebe weit. Weg von allem, das ich kenne.
Gehirnwelten
Woher kommen diese Welten In die wir uns flüchten Wenn und der Rest der Welt Nicht mehr gefällt Woher kommen diese endlosen Weiten In die wir fliehen Wie aus Büchern mit tausenden Seiten Mit blauen Himmeln und grünen Wiesen Mit Höhlen und Lieben und Menschen und Pflanzen Die in meinen Gedanken tanzen Während draußen am Fenster Der Regen prasselt … Doch in meinem Kopf bin schon lange nicht mehr hier.
dreaming
I’m dreaming of things We’ll never do I’m dreaming of us Me and you And when I wake up I wonder what that was What that was in my head When I wake up My dreams aren’t dead
blue fire
Thoughts flooding your head And asking questions you’ll never be able to answer Listening to mythical music And thinking of all the people fighting right now Suffering, feels, people Down like a weak flower That needs water again And somehow everything I think is not good enough Why, I ask, turning in circles A blue dress of silk, flying The sun, shining On my head It’s warm Where is the world? Is it okay? I shut myself out of it, in this glass house, on this lawn And when I open the door, comets come falling down the sky, Letting everything burn, High flames, devouring everything I’ve known My hand touches the burnt trees It’s goodbye
Thundering Water
Thundering water above our heads Thundering water In our minds Thundering water Flooding our souls
Geburtstag
Herzlichen Glückwunsch Du hast dich ein weiteres Mal im Kreis gedreht Ein weiteres Jahr im Winde verweht Einmal um die Sonne rum Das hast du geschafft Und dafür bekommst du Kuchen Und Glückwünsche Und ich sitz hier Und selten war ein Tag so trist wie dieser
Striche an meiner Wand
Einer nach dem anderen landet da Mein Stift wird immer kürzer Tag für Tag verstreicht Ich geh im Kreis Mein Stift bröckelt Mein Kopf bröckelt Meine Wand voller Texte Weil ich den Tag lang nichts anderes zu tun hab Mein Rücken schmerzt vom Schlafen auf dem Boden Mein Gaumen klebt vom Haferbrei Tag ein Tag aus Meine Augen sind matt und leer Starren an die Decke Während ich die Wand schwarz male
wirr
Manchmal will man einfach etwas komplett wirres schreiben Weil man nur wirres denkt Auf der wirren geraden Autobahn ohne Tempolimit Richtung Horizont Der Horizont der nie aufhört Denn es gibt immer einen Horizont Man kann immer weiter rennen, Bis ins unendliche Eine Gerade, ins endlose Wie wirr
Dieser Text ist am Abend im Auto entstanden.
Schattenseiten
Ich blicke zurück auf das was war Auf Bilder und Worte In meinem Poesiebuch namens Kopf Und manches scheint so dunkel Dunkel wie eine Gewitterwolke Regen der schwer auf mich niederprasselte Und Sätze die mich niederdrückten Boden, der es mir erschwerte voranzugehen Ich kam keinen Schritt vorwärts Ich klebte an dir An euch An mir Ich klebte an einer veralteten Version von mir Ich hatte ein Update nötig Falsche Dinge wurden mir vorgeworfen Ich wurde vor den Kopf gestoßen Doch am Ende war ich es selbst, die mich schubsen musste Um den nächsten Schritt zu gehen Jetzt liegt das Buch in der Ecke. Mit den dunklen Kapiteln Und ich öffne ein Neues In dem es keine Schattenseiten mehr geben soll